Seit dem Start unserer Schafmilchverarbeitung 2001 sind wir nachhaltig unterwegs. Mit der Holzheizung sind wir bereits über 20 Jahre CO2-neutral.
Mit der Inbetriebnahme der Photovoltaik-Anlage 2012 wurden wir die erste Null-Energiekäserei der Schweiz. Das heisst, wir produzieren im Jahr mehr Strom als wir verbrauchen.
Fragen einer Konsumentin
Liebe Schafmilchfreunde und -freundinnen!
Antwort von Emscha
Guten Tag Frau S.
Vielen herzlichen Dank für Ihren direkten Kontakt.
Leider ist das was ökologischer tönt, nicht wirklich immer ökologischer. Selbstverständlich haben wir das Abfüllen in Gläser sehr gut abgeklärt.
Viele kleinere Produzenten, die zum Starten in Gläser abgefüllt haben, haben im laufe der Zeit auf den kartonierten Ökobeker umgestellt, genau wie wir. Für kleinere Produzenten haben die Abfüllungen in Gläser den grossen Vorteil, dass Sie nicht in eine Schweissmaschine investieren müssen, denn die Deckel auf die Gläser lassen sich von Hand aufsetzen.
Leider ist es für viele Konsumenten/innen nicht selbstverständlich, dass solche Gläser gut gewaschen retour gebracht werden. Erfahrungsgemäss kommen höchstens 20 % der Gläser zum Produzenten zurück, also muss er immer ca. 80 % Gläser neu kaufen, was sehr teuer ist. (Zahlen bei einem nicht direkten Verkauf - bei einem direkten Verkauf (Hofladen) kommen wesentlich mehr Gläser retour) Von den Gläsern, die retour kommen, wurden sehr wenige sauber gewaschen. Die meisten Gläser kamen sehr grau zurück. Das braucht dann viele und starke Reinigungsmittel, heisses Wasser und damit Energie, damit die hygienische Sicherheit gewährt werden kann, dass solche Gläser problemlos wieder eingesetzt werden können.
Das bedeutet, der Produzent holt mit jedem solchen Glas viel Schimmel in die Produktionsräume, die ein sehr grosses Risiko in sich bergen, dass diese Schimmel in die Luft gelangen und somit auf das Produkt kommen könnten. Kommt dazu, dass Gläser in den Produktionsräumen einen weiteren Risikofaktor sind, fällt eines auf den Boden gibt es Glassplitter. Für jeden solchen Zwischenfall müssten wir Protokollarisch festhalten, wie wir diesen "Unfall" beseitigt haben um sicher zu gehen, dass keine Glassplitter mit den Lebensmittel in Berührung gekommen sind. (Schweizerische Lebensmittelkontrolle)
Für uns Produzenten ist es ein riesen Unterschied, Gläser oder Becher einzukaufen. Becher sind stapelbar, so können in einer Schachtel, je nach Grösse der Becher, 1'850 bis 2'500 Becher pro Schachtel eingekauft werden. Bei Gläsern, die nicht stapelbar sind, sind das sehr viel weniger, dafür werden die Schachteln und damit der Transport nicht nur sehr viel mehr, sondern auch sehr viel schwerer. Der Lagerraum beim Produzenten müsste entsprechend auch viel grösser sein.
Uns ist die Ökologie sehr wichtig, deshalb bieten wir den natur Quark zum 90 g Becher auch im 500g Ökobecher an. Die Frucht-Quark sind nur im 90 g Becher erhältlich. Wir kaufen keine fertigen Fruchtaromen ein. Die Früchte für unsere Jogurt und Quark kaufen wir wenn immer möglich bei Bio-Bauernfamilien in der Region ein und verarbeiten diese zusammen mit Schweizer Bio-Zucker zu den feinen Fruchtstoffen. Also auch hier konsequent, kein Rohrzucker aus Südamerika etc.
Unser Natur Jogurt im 500 g Becher ist im Sortimentskatalog von Bio Partner Schweiz gelistet. Dieses zeigt eine sehr grosse Beliebtheit. Leider hat es unser Natur Quark im 500 g Ökobecher noch nicht in diesen Sortimentskatalog geschafft. Wir hoffen ganz fest, dass dieser Quark endlich auch gelistet wird, damit auch Ihr Bio-Laden diesen bald in seinem Sortiment führen kann. Könnten wir das bestimmen, wäre der Natur Quark im 500 g Ökobecher ganz bestimmt schon längst im Biofachgeschäft in ihrer Nähe im Sortiment.
Übrigens, beginnt bei uns Ökologie bei der Haltung der Tiere. Unsere Schafmilch ist frei von Silagefutter. Das bedeutet, keiner unserer Milchlieferanten lässt das Futter für die Schafe zu Ballen pressen und mit viel Plastikfolie einwickeln. Also fällt auf den Bauernhöfen kein Plastikabfall an. Als Bio-Bauernfamilien halten wir unsere Tiere standortgerecht. Das heisst, wir halten Tiere, die von dem leben können, was auf unseren Weiden wächst. So muss zwingend 95 % vom Futter vom eigenen Betrieb sein und wenn 5 % zugekauft werden, darf das nur aus der Schweiz sein, also keine Soja von Südamerika etc.
Wir achten auf kurze Transportwege der Milch, also nur regional. Zum Kühlen verwenden wir Regenwasser, das bei uns gesammelt wird. Auf dem Dach haben wir eine Photovoltaik-Anlage, um den Strom möglichst selbst zu produzieren und für die Heizung verwenden wir einheimisches Schnitzelholz. Unser neues Käsereigebäude (2017) ist ein Holzbau, natürlich mit einheimischem Holz und das Gebäude wurde mit einheimischer Schafwolle isoliert. Wir haben schon mehrere Bücher von Erwin Thoma gelesen. Auch wir setzen uns täglich mit der Nachhaltigkeit auseinander und probieren täglich das umzusetzen, was hier und jetzt möglich ist.
Wir hoffen, Ihnen mit diesen Ausführungen einige Fragen klären zu können.
Die Emscha baut und bezieht die erste Biokäserei in der Biosphäre Entlebuch
Jogurts werden nur noch mit einheimischem Rübenzucker gesüsst, statt mit importiertem Rohrohrzucker
Wärmeraum für die Jogurtproduktion wird umgebaut und neu mit Warmwasser aus Sonnen- und Holzenergie geheizt (statt mit Strom).
Jan: Die Emscha nimmt die Produktion auf. Sortiment: Pastmilch, Mutschli und Jogurt.
Energiequelle: CO2- neutrale Holzheizung
April: Erster offizieller Marktauftritt an der LUGA, Kundensuche
Mai: Anschaffung eines occasion Kühlfahrzeuges
Aug: Einstellung eines gelernten Käsers
Okt: 1. Preis für das Emscha Jogurt am "Prix d'innovation agricole suisse" für das beste Milchprodukt der Schweiz
Gründung der Emscha (Entlebucher Milchschaf) durch Heidi und Peter Hofstetter sowie Werner Lötscher.